Mormon Helping Hands - Decken für Waisenkinder in Serbien
Am Samstag, den 2. Jänner 2010 nähten unter der Leitung von Jette
Lersch und Karin Huber 40 Teilnehmer der
Silvestertagung für alleinstehende Erwachsene den ganzen Tag
fleißig, um 50 Quilts für die Kinder eines Waisenhauses in Sombor,
Serbien fertig zu stellen.
Mit 46 fertigen Steppdecken bis zum Abend konnte dieses Ziel nicht
ganz erreicht werden und so ist es Eva Kemendics die darüber hinaus
während der gesamten Tagung für das leibliche Wohl der rund 130
Teilnehmer gesorgt hat, zu verdanken, dass wirklich für jedes der
50 Kinder eine Decke angefertigt werden konnte. Jedes Exemplar ist
ein Einzelstück, mit viel Liebe und Phantasie gestaltet, damit
jedes Kind seine persönliche Decke bekommt.
Ein Teilnehmer meinte, er wäre durch die Aktivität auf drei Weisen
gewärmt worden: Erstens durch die physische Wärme, zweitens durch
die Gespräche, die er während der Arbeit führte und drittens durch
den Gedanken an diejenigen, für die er die Decken nähte.
Gleichzeitig wurden unter der Leitung von Dirk Lange 100
Hygienekits mit Handtüchern, Seifen, kämmen, Zahnbürsten und
Zahnpasta zusammengestellt. Damit die Kinder auch einen Grund für
die Anwendung der beiden letztgenannten Artikel haben, fand auch je
eine Tafel Schokolade den Weg in die Packungen.
Eine Woche später machten sich die beiden Tagungsleiterinnen, Jette
Lersch und Elizabeta Jevtic auf den Weg nach Serbien, um die ganze
Lieferung zuzustellen, nicht ohne alle Beteiligten aufzufordern,
für einen reibungslosen Ablauf der Zollformalitäten zu beten. Und
die Gebete waren notwendig! Es waren alle Papiere besorgt worden,
die nach Rücksprache mit der serbischen Botschaft, dem Zoll und
einer Spedition im Zielort notwendig waren, dennoch erwiesen sich
die Grenzformalitäten als problematisch.
Die Grenzbeamten waren sehr korrekt und entgegenkommend, aber jede
der beiden an der Grenze ansässigen Speditionen weigerte sich aus
unterschiedlichen Gründen, die für die Einfuhr notwendigen
Frachtpapiere auszustellen. Schwester Jevtic, die selbst vor fast
20 Jahren als Flüchtling aus dem Balkankrieg nach Österreich
gekommen ist und daher weiß, was es heißt, hungrig zu sein und zu
frieren, wurde nicht müde, mit den Vertretern der beiden
Speditionen zu diskutieren, aber ohne Erfolg.
Als Rettung erwies sich ein anwesender Lastwagenfahrer, dem der
Disput nicht entgangen war und den Vorschlag machte, noch einmal
mit den Zollbeamten zu sprechen. Der zuständige Zollbeamte
verschwand mit der Liste und erschien wenig später mit der
Amtsstellenleiterin, die folgendes sagte: „Fahren Sie. Wir werden
Sie nicht aufhalten. Danke, dass sie das für unsere Kinder tun.
Haben Sie eine schöne Zeit mit den Kindern!“
Am nächsten Morgen konnte die ganze Ladung in Sombor zugestellt
werden. Beim Ausladen des Fahrzeugs waren die Kinder nicht zu
bremsen, warteten aber geduldig bis die Decken verteilt wurden und
jedes Kind sich seine Lieblingsdecke aussuchen konnte.
Das Waisenhaus in Sombor hat Raum für 50 Kinder und Jugendliche,
die von 28 engagierten Angestellten versorgt werden. Neben
Vollwaisen werden dem Heim vom zuständigen Ministerium auch Kinder
mit Behinderungen und Kinder von Familien, die zu arm sind, um ihre
Kinder zu ernähren, zugewiesen. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage
sind die Mittel sehr begrenzt und jede Hilfe von außen wird dankbar
angenommen.
Die Aktion im Rahmen der Tagung für alleinstehende Erwachsene wurde
in Rücksprache mit der Leitung des Waisenhauses geplant, um den
aktuell dringendsten Bedarf festzustellen und gezielt helfen zu
können. Die Wohlfahrtsmissionare der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage, Elder und Sister Densley, waren
ebenfalls anwesend, um einen dauerhaften lokalen Kontakt mit dem
Waisenhaus herzustellen.
Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.