Pressemitteilung

Friedensfest der Religionen in Innsbruck

„ Friede sei mit Euch!“ Dieser uralte Gruß wurde mehrfach bei einem denkwürdigen Festakt im Wiltener Hypo Zentrum am 4. Oktober 2013 in Innsbruck in verschiedenen Sprachen gehört und gesprochen, als sich weit über 100 Menschen aus den verschiedensten Religionen und Kulturen dort einfanden. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage war neben acht weiteren in Tirol vertretenen Religionsgemeinschaften eingeladen, in respektvollem Einklang gute Gedanken über den Frieden und das Miteinander zu vermitteln.

Gerhard Egger, als Vertreter der Kirchengemeinde in Innsbruck, bezog sich in seiner Ansprache auf ein Zitat von Präsident Ezra Taft Benson: „Der Preis für den Frieden ist Rechtschaffenheit. Die Menschen und Völker mögen laut, Friede, Friede verkünden, aber es wird erst dann Frieden geben, wenn die Menschen in ihrer Seele die Grundsätze der persönlichen Reinheit, Integrität und des Charakters pflegen, die der Entwicklung des Friedens förderlich sind. Der Friede kann nicht verordnet werden. Er muss dem Leben und dem Herzen der Menschen entspringen. Anders geht es nicht." Egger betonte, dass diese Werte in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage vermittelt werden und dass unser aller Verhältnis und Verständnis als Brüder und Schwestern uns hilft, gegenseitig friedfertige Gefühle füreinander zu empfinden.

Ehrwürdige Gefühle brachten Gerhard Egger, sowie der Abt des Stiftes Wilten Raimund Schreier und der Vertreter der Neuapostolischen Kirche Max Valtingojer dem allmächtigen Vater im Himmel und seinem Sohn Jesus Christus entgegen, als sie gemeinsam in Wort und Bild das Sonnenlied von Franz von Assisi vortrugen.

Die musikalische Beiträge des Kinderchores der Tiroler Bahá’í-Religionsgemeinschaft, der „Kindervilla“, und des „Chores der Vielfalt“ umrahmten in einer sehr eindrucksvollen Weise den Festakt.

Den Höhepunkt bildete die Verlesung der von den Religionen gemeinsam formulierten Friedensbotschaft durch die Tiroler ReligionsvertreterInnen, mit der sie ein Zusammenleben aller Menschen in Friede, Freiheit und Einheit propagieren:

„Alle Menschen und Völker sehnen sich nach Frieden. Und doch ist er oft so fern.

Als religiöse Menschen und als Vertreter unterschiedlicher Religionen leiden wir mit den Menschen, deren Leben von Krieg und Unterdrückung, von Ausgrenzung und Vertreibung bedroht wird.

Wir appellieren an die Verantwortlichen von Konfliktparteien, von Ländern und Nationen, der Gewalt abzuschwören, Meinungsverschiedenheiten auf dem Verhandlungsweg zu lösen und als erste die Hand zur Versöhnung zu reichen. Nur wer für alle Menschen, auch für „Fremde“, „Andere“ oder die „Gegner“ Gerechtigkeit und Frieden sucht, kann sie für sich und die Gesellschaft, in der er lebt, finden.

Unsere Religionen lehren uns: Nachhaltiger Friede in der Welt gründet auf dem Frieden in unseren Herzen. Dort kann die Einsicht wachsen, dass alle Menschen und alles Leben eins sind. Gedanken des Hasses zerstören Eintracht, Wohlergehen und Freude, Gedanken der Liebe schaffen Freundschaft, Glück und Frieden.

Unterschiede zwischen den Religionen sind in der Geschichte – auch von Vertretern der Religionen selbst – immer wieder missbraucht worden, um Diskriminierung, Gewalt, ja auch Kriege zu legitimieren. Deshalb tragen die Religionen eine besondere Verantwortung, den Frieden, den eine göttliche Kraft in das Herz eines jeden Menschen eingesät hat, wie eine zarte Blume mit Geduld zu pflegen und ihn im täglichen Miteinander einzuüben.

Als Menschen unterschiedlicher Religionen wollen wir uns deshalb dazu verpflichten, im Umgang miteinander friedvoll und friedensstiftend zu handeln: im Respekt vor unseren jeweiligen Traditionen, aber auch indem wir Brücken bauen zueinander, um die gegenseitige Kenntnis, Achtung und Freundschaft zu fördern. Damit möchten wir zum sozialen Frieden in unserem Land beitragen und ein klein wenig mithelfen, dass die Welt ihrer Bestimmung näher kommt: dem Zusammenleben aller Menschen in Friede, Freiheit und Einheit.“

Veranstalter waren der Interkulturellen Gemeinschaftsgarten Innsbruck-Wilten sowie das "Interreligiöse Forum Wilten".

Beteiligte Religionsgemeinschaften:

Stift Wilten, Israelitische Kultusgemeinde, Buddhistisch Religionsgemeinschaft, Friede-Institut für Dialog, Bosnisch-islamischer Religions- und Kulturverein, Bahá‘i-Religionsgemeinschaft, Evangelische Kirche, Neuapostolischen Kirche und Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.