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Brigham Young

Brigham Young wird bisweilen als der „Mose Amerikas“ oder der große Kolonisator bezeichnet. Er war ein Führer zur Anfangszeit der Kirche und führte Tausende, die sich wegen ihrer Religion auf der Flucht befanden, durch das unzivilisierte Grenzgebiet im Westen der Vereinigten Staaten. Er führte sie in ein raues Land, ließ es bewässern und bebauen und gründete viele Siedlungen, die noch heute bestehen. Als 1847 die erste Gruppe der Mormonen-Pioniere nach 2100 Kilometern durch die Prärie das Salzseetal erreichte, blickte Brigham Young über eine öde, trockene Wüste und erklärte: „Dies ist der richtige Ort.“

Brigham Young erblickte am 1. Juni 1801 das Licht der Welt und wuchs in einer Pioniersiedlung in Vermont auf, wo er insgesamt nur elf Tage die Schule besuchte. Er war ein begabter Zimmermann, Tischler, Maler und Glaser.

Er bekehrte sich nicht sofort zur Kirche. Er studierte zwei Jahre lang ernsthaft das Buch Mormon und schloss sich erst der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage an, nachdem er von deren Wahrheit überzeugt war. Später führte er als zweiter Präsident 30 Jahre lang die Kirche.

Brigham Young betreute den Zug von 60.000 bis 70.000 Pionieren in das Salzseetal, ausgehend von Illinois und anderen Ausgangspunkten wie Iowa und Missouri, gründete 350 bis 400 Siedlungen in Utah, Arizona, Kalifornien, Idaho, Nevada und Wyoming und legte ein System der Landverteilung fest, das später vom Kongress genehmigt wurde.

Nur vier Tage nach der Ankunft der ersten Gruppe von Mormonenpionieren im öden Salzseetal stieß Brigham Young seinen Spazierstock an genau jener Stelle in den Boden, wo jetzt der Salt-Lake-Tempel steht, und erklärte: „Hier wird der Tempel unseres Gottes stehen.“

1849 richtete Präsident Young den Ständigen Auswanderungsfonds ein, um mittellose Heilige der Letzten Tage bei der Immigration zu unterstützen. Der Fonds half etwa 30.000 Auswanderen aus Großbritannien, Skandinavien, der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden, nach Amerika zu gelangen – insgesamt also mehr als einem Drittel aller Mitglieder, die damals aus Europa einwanderten.

Brigham Young war zudem zwei Amtszeiten lang als erster Gouverneur des Territoriums Utah tätig und fungierte als der erste Zuständige für Indianerangelegenheiten im Territorium. Außerdem schloss er Verträge für den Bau von Telegrafen- und Eisenbahnlinien und unterstützte deren Errichtung, gründete eine breite Palette an Gewerbebetrieben und Geschäften – darunter Amerikas erstes Warenhaus, Zions Cooperative Mercantile Institution (Zions genossenschaftliche Handelsinstitution) – und war ein Befürworter des Frauenwahlrechts.

Obwohl er selbst kaum zur Schule gegangen war, setzte sich Brigham Young für Bildung ein. Er gründete Bildungsstätten wie die spätere Brigham Young University in Provo und die University of Utah in Salt Lake City.

Brigham Young war zudem dafür bekannt, dass er die Mehrehe praktizierte. Er heiratete mindestens 20 Frauen, 16 davon haben ihm insgesamt 57 Kinder geboren. Die Kirche widerrief später die Mehrehe und billigt diese seit über 100 Jahren nicht mehr. Heute wird jemand, der die Mehrehe praktiziert, aus der Kirche ausgeschlossen.

Brigham Young starb infolge von Krankheit am 29. August 1877 in seinem Haus in Salt Lake City. Er war 76 Jahre alt.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.